Nicht atemlos durch die Nacht, sondern abgaslos mit dem Bus durch den Bezirk. Das ist der Wunsch der SPD-Fraktion Harburg, die gemeinsam mit dem grünen Koalitionspartner einen entsprechenden Antrag in die Bezirksversammlung eingebracht hat.
„Elektromobilität ist gerade für den ÖPNV kein neues Thema“, erinnert der SPD-Verkehrsexperte Frank Wiesner. „Bereits 1902 fuhr die erste elektrische Straßenbahn in Harburg. Zwischen 1949 und 1958 pendelten die einzigen Oberleitungs-Busse Hamburgs zwischen Bostelbek, Eißendorf, Bahnhof Harburg und Fleestedt. Zwischen Februar 1953 und August 1954 wurde der gesamte Stadtverkehr in Harburg elektrisch betrieben.“
Hamburg bestellt seit 2020 nur noch Elektrobusse. Bis Anfang der 2030er Jahre soll die gesamte HOCHBAHN-Flotte auf emissionsfreie Antriebe umgestellt sein. Das reduziert auch die Lärm- und Luftemissionen entlang der Buslinien.
Der neue HHA-Betriebshof an der Hannoverschen Straße kann nach Wiesners Einschätzung für Elektrobusse nachgerüstet werden. Doch befürchtet er, dass der Zeitplan eng werden kann, wenn dafür noch größere Umbauten erfolgen müssen. Falls noch weitere Zwischenladestationen (z. B. am Bahnhof Harburg oder Haltestelle Strucksbarg) erforderlich sein sollten, müssten auch dafür die Voraussetzungen rechtzeitig geschaffen werden.
Gleichzeitig verweist er darauf, dass es mit der Wasserstoffinitiative eine weitere Option gibt, wie der ÖPNV emissionsfrei angetrieben werden könnte und stellt die Frage, ob dies nicht im Bezirk Harburg in erfolgen sollte und welche Auswirkungen das haben würde.
Die Genossinnen und Genossen begrüßen und unterstützen die Bestrebungen, den Harburger Busverkehr künftig mit emissionslosen Antriebsarten durchzuführen. Dies sollte ihrer Meinung nach, so schnell wie möglich und deutlich vor dem Jahr 2030 geschehen, um dem Ziel einer CO2-Reduktion im Verkehrssektor näher zu kommen.
„Als relativ abgeschlossenes Verkehrsgebiet und Innovationsstandort mit TUHH und dem Wasserstoff-Cluster bietet sich der Bezirk Harburg geradezu an“, so Wiesner, der dazu einen Bericht im Ausschuss für Mobilität und Inneres fordert.