Kultur in Zeiten von Corona ist kein Luxus. Stellungnahme zum offenen Brief der Kulturschaffenden in Harburg.
Am 28. Mai machte Süd-Kultur, der Zusammenschluss vieler Kulturschaffender im Bezirk Harburg, in einem offenen Brief auf die schwierige Lage der Künstlerinnen und Künstler durch die Corona-Krise aufmerksam.
„Veranstaltungen fallen aus, laufende Kosten müssen dennoch getragen werden, der Lebensunterhalt bricht weg und das Anlaufen der Kulturszene nach Corona ist nicht gesichert. Wenn Strukturen erst einmal weggefallen sind, kann man nicht einfach den Startknopf drücken und alles ist wieder wie vorher“, stimmt die kulturpolitische Sprecherin der SPD, Natalia Sahling der im Brief skizzierten Lage zu. „Doch es ist keineswegs so, dass die Kulturpolitik im Bezirk wegschaut oder gar abgetaucht ist. Wir nehmen die Lage genau in den Blick und arbeiten weiter. Gemeinsame Arbeitskreise der Koalitionspartner haben stattgefunden und vor allem werden wir schon im Juni eine Sondersitzung des Kulturausschusses anberaumen. Dort wird es vor allem um alternative Kulturkonzepte gehen, die auch coronatauglich sind.“
Mit Verwunderung wird der Vorwurf zur Kenntnis genommen, die Politik sei untätig und könne ohnehin nichts entscheiden, da die Ausschüsse, die etwas entscheiden könnten, nicht tagen. „Da scheinen die Unterzeichner nicht wahrgenommen zu haben, dass der Hauptausschuss regelmäßig tagt“, meint die Fachsprecherin der GRÜNEN, Heinke Ehlers. „Dieser hat in Vertretung der Bezirksversammlung selbstverständlich die Befugnis, über Anträge auf Zuwendungen zu entscheiden und das betrifft auch Zuwendungen aus Stadtteilkulturmitteln. Der Hauptausschuss hat auch in seinen Sitzungen im April und Mai über Zuwendungen an Kultureinrichtungen und aus Stadtteilkulturmitteln entschieden. Dafür müssen allerdings auch entsprechende Anträge vorliegen. Der Harburger Politik hier Untätigkeit vorzuwerfen ist daher nicht hilfreich und auch nicht zutreffend. Wenn Anträge vorliegen, dann werden diese auch zeitnah abgearbeitet.“
Entscheidend ist, dass die bereits für die ausfallenden Veranstaltungen bewilligten Mittel auch weiterhin für die Förderung von kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen zur Verfügung stehen und nicht kulturfremd verwendet werden. Insbesondere können hierüber auch die angemahnten kreativen Konzepte, die allerdings von den Kulturschaffenden kommen müssten, finanziert werden. Mittlerweile liegen auch einige Anträge vor. Unter anderem aufgrund dieser Anträge und des geplanten Medienevents „Spirit of Harburg 2020“ wird es auf Drängen der rot-grünen Koalition im Juni vor dem Hauptausschuss eine Sitzung des Kulturausschusses geben, damit erforderliche Mittel schnellstmöglich in der Hauptausschusssitzung Ende Juni beschlossen werden könnten.
Die kulturpolitischen Fachsprecher der Koalition stehen selbstverständlich als Ansprechpartner für die Kulturschaffenden Harburgs auch in Corona-Zeiten zur Verfügung. Natalia Sahling (SPD) und Heinke Ehlers (GRÜNE) sind hier im Kontakt und jederzeit ansprechbar.
Frank Richter, Vorsitzender SPD Fraktion
Bianca Blomenkamp, Vorsitzende GRÜNE Fraktion