Radverkehrsdebatte in der Bezirksversammlung

Radverkehrsdebatte in der Bezirksversammlung

In der Bezirksversammlung am 27.10.2020 wurde eine sehr intensive Debatte über die Frage der vermeintlichen Zunahme von Unfällen durch undisziplinierte Radfahrer geführt. Von der eigentlichen Fragestellung, ob eine solche Zunahme vorhanden ist, welche Orte hiervon betroffen sind und wie die Polizei hier Aufklärung betreibt, ging es sehr schnell in die Grundsatzfrage, ob mit dieser Diskussion nicht der Fokus verschoben werden soll, denn nach wie vor erfolgt die Gefährdung von Verkehrsteilnehmern im Straßenverkehr im Wesentlichen durch Autofahrer und nur in geringerem Maße durch Radfahrer oder gar Fußgänger.

Die kontroverse Diskussion zeigte, dass eine isolierte Betrachtung des Radverkehrs kein realistisches Bild der Unfallgefahren und ihrer Ursachen zeigen würde und der diskutierte Antrag daher zu kurz greift. Nur eine Gesamtbetrachtung sämtlicher Teilnehmer am Straßenverkehr und der durch sie verursachten Unfälle vermag im Rahmen eines Gesamtbildes zu vermitteln, ob rücksichtslose Fahrradfahrer in zunehmendem Maße an Unfällen ursächlich beteiligt sind und damit ein wachsendes Problem darstellen.

Anhand dieser Gesamtbetrachtung können dann auch Unfallschwerpunkte ermittelt und mögliche Maßnahmen diskutiert werden.

Dazu der Fachsprecher der SPD-Bezirksfraktion im Regionalausschuss Harburg Michael Dose: “Durch die Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in den vergangenen Jahren, aber auch durch die Corona-Krise hat sich der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr auch in Harburg deutlich erhöht. Das bringt es mit sich, dass sich auch der Anteil von Radfahrern, die als Unfallverursacher geführt werden, erhöht haben wird. Im Übrigen bedeutet dies nicht, dass der jeweilige Unfallverursacher auch zugleich rücksichtslos gehandelt haben muss. Nur eine Gesamtbetrachtung sämtlicher Verkehrsträger ermöglicht es jedoch, diesen Anteil am Verkehrsunfallgeschehen in ein richtiges Verhältnis zum Gesamtgeschehen zu stellen.”

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