Hitzeplan für Harburg – Vorsorge für die Folgen des Klimawandels

Hitzeplan für Harburg – Vorsorge für die Folgen des Klimawandels

Der Sommer 2022 war – nach 2018 und 2019 – wieder einmal durch andauernde Trockenheit und Hitze gekennzeichnet. In ganz Europa kam es zu Temperaturen über 40 Grad Celsius, an vielen Orten brachen Waldbrände, die nur schwer gelöscht werden konnten. Die Gletscher schmelzen, Flüsse trockneten aus, Wasserspeicher sanken.

Auch Hamburg litt wenige Tage unter sehr hohen Temperaturen. Am 20. Juli 2022 erreichte das Thermometer in Neuwiedenthal 40,1 Grad Celsius, der höchste Wert für ganz Deutschland in 2022. Diese Entwicklungen werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter zunehmen. Hitzewellen werden häufiger auftreten und dabei länger und heißer werden. Hitze wird insbesondere das Leben in der versiegelten Stadt unerträglich machen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Deshalb hat die SPD-Fraktion gemeinsam mit ihrem grünen Koalitionspartner einen Antrag in die Bezirksversammlung eingebracht, der sich mit den bereits getroffenen und geplanten Maßnahmen in Harburg beschäftigt.

Um auf diese Situationen umfassend vorbereitet zu sein, müssen nämlich sehr unterschiedliche Aspekte berücksichtigt werden und eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen werden. Ist das langfristige Ziel das Ausmaß an Hitze zu beschränken, muss vor allem auch schon kurzfristig dafür gesorgt werden, dass den Menschen in solchen Hitzewellen geholfen wird, mit dieser Belastung umzugehen. Das beinhaltet sehr konkrete Maßnahmen, wie die Errichtung von öffentlich zugänglichen Wasserspeichern, von sog. Cooling Centern oder Wasserspielen im öffentlichen Raum aber auch Aktionspläne z.B. zum Schutz von Risikogruppen und für die Zusammenarbeit mit Ärzten und Krankenhäusern.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit hat im Jahr 2017 Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit veröffentlicht, basierend auf Empfehlungen der WHO. 2020 hat die Gesundheitsministerkonferenz beschlossen, dass die Bundesländer binnen fünf Jahren Hitzeaktionspläne erarbeiten sollen.

In einem weiteren Antrag beschäftigt sich die SPD-Fraktion konkret mit den Folgen des Klimawandels und der zu erwartenden längeren Hitzeperioden für Spielplätze. Gerade die Kleinsten leiden unter der Hitze und der direkten Sonneneinstrahlung.

Spielplätze sind Orte des Erkundens, des Probierens, des Kräfte Messens, Orte der Begegnung, des Lernens. In all diesen Funktionen werden Spielplätze während des ganzen Jahres von Kindern und Familien genutzt. In Zeiten des Klimawandels – auf dem Weg zur Klimakatastrophe – gilt es daher, die Nutzbarkeit der Spielplätze sicherzustellen und an höhere Temperaturen und veränderte Niederschläge anzupassen. Auch als Ort des Lernens können Spielplätze Kinder an die Natur heranführen und zeigen, welchen Wert eine intakte Umwelt hat und welche Zusammenhänge und Einflüsse auf die Natur direkt vor ihren Augen wirken.

Um diesen Umständen Rechnung zu tragen, ist die Verwaltung aufgefordert worden, die Spielplätze in Harburg daraufhin zu überprüfen und die Ausstattung der Spielplätze mit Sonnensegeln, schattenspendenden Spielgeräten und mit hitzeresistenten Spielgeräten zu verstärken.

Die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Claudia Oldenburg sagt hierzu: “Der Klimawandel wird dazu führen, dass wir in Zukunft häufiger Sommer wie den diesjährigen mit langen Hitzeperioden erleben werden. Das ist gerade für ältere Menschen, Menschen mit Erkrankungen, Schwangere oder gerade kleine Kinder eine gefährliche Belastung. Wir brauchen daher mehr Abkühlungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum, eine Warn- und Notfallplanung mit Schutzmaßnahmen für gefährdete Gruppen. Darüberhinaus müssen wir aber auch städtebaulich Schwachstellen in den Quartieren aufzeigen und beseitigen, sei es durch nachträgliche Maßnahmen oder bereits bei städteplanerischen Maßnahmen. Die Veränderungen werden kommen und wir sollten besser vorbereitet sein.”

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