In Harburg sagt man Tschüss – Sophie Fredenhagen verabschiedet sich von der SPD-Fraktion

In Harburg sagt man Tschüss – Sophie Fredenhagen verabschiedet sich von der SPD-Fraktion

Sechs Jahre war sie die Harburger Bezirksamtsleiterin, doch dem Bezirksamt Harburg war sie fast dreimal so lange verbunden.

Nach verschiedenen Positionen im Bezirksamt Wandsbek wechselte sie 2007 nach Harburg und übernahm die Leitung des Jugendamts, bevor sie dann, am 10.09.2018 von der Bezirksversammlung Harburg zur Bezirksamtsleiterin auf Vorschlag und mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken zur Bezirksamtsleiterin gewählt wurde. Am Donnerstag besuchte sie auf Einladung der SPD – wohl das letzte Mal – deren Fraktionssitzung, um sich zu verabschieden.
Die Genossinnen und Genossen hätten sie noch gerne weitere sechs Jahre in dieser Position gesehen und haben sich auch dafür stark gemacht. So hat Sophie Fredenhagen in den vergangenen Jahren viel für den Bezirk bewirken können. Nicht zuletzt ihr Einsatz für ein interkommunales Kombibad, gemeinsam mit der Gemeinde Neu Wulmstorf im Fischbeker Reethen, und der Ankauf der Karstadt-Immobilie durch die Stadt Hamburg, die sie durch ihre langjährige Vernetzung in Hamburg, bis in den Senat, maßgeblich angestoßen hat, sind auf ihrer Habenseite zu verzeichnen. Die Aufwertung von Sand, Hölertwiete und Neugrabener Markt fallen ebenso in ihre Amtszeit, wie das Quartiershaus Ohrnsweg und der Sportpark Außenmühle. Der Ausbau der Kita-Versorgung mit 30 neuen Kitas seit 2020 und der Sanierung und Neubau von Spielplätzen, in den von 2016 bis 2025 über 12 Millionen Euro flossen und noch fließen werden, zahlen ebenso auf Sophie Fredenhagens Bilanz ein.
„Gerne hätten wir sie gehalten und wieder als Bezirksamtsleitung gewählt“, meint Fraktionsvorsitzender Frank Richter, „doch mit der Neuwahl der Bezirksversammlung haben sich die Mehrheitsverhältnisse in der Bezirksversammlung verändert und wir müssen gemeinsam nach einer tragfähigen Koalition suchen. Zwischen den Fraktionen aber auch innerhalb. Es ist ja kein Geheimnis, dass auch bei uns nicht alles rund läuft. Wir haben zwar eine verlässliche und aktive Arbeitsfraktion, aber in der Summe können wir Stand Heute nicht garantieren, dass wir diese Mehrheit auch bei der anstehenden Wahl der Bezirksamtsleitung hätten. Das ist bedauerlich, denn es ist auch nicht zum Wohl des Bezirks.“
„Sophie Fredenhagen hat nicht nur hervorragende Arbeit für den Bezirk geleistet“, ergänzt die Co-Vorsitzende Natalia Sahling, „sie hat darüber hinaus auch nach Ihrem Ausscheiden aus dem Amt ihre eigene Person hinter das Wohl des Bezirks gestellt und erklärt, dass sie für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung steht. Damit macht sie den Weg frei für eine Ausschreibung. Auch wenn es bis dahin ein langer Weg ist, so beendet es eine mögliche Hängepartie und wendet weiteren Schaden vom Bezirk ab. Dafür haben wir höchste Anerkennung und Dankbarkeit. Das Bezirksamt mit fast 1000 Beschäftigten braucht eine Führung. Eine starke und erfahrene Führung. Mit der Wiederwahl von Sophie Fredenhagen wäre dies nahtlos möglich gewesen. Jetzt müssen sich so manche die Frage gefallen lassen, ob es das wert war, aus eigenen Interessen das Wohl des Bezirks zu beschädigen.“
In einem waren sich die anwesenden Fraktionsmitglieder und Sophie Fredenhagen einig: es waren viele Jahre der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit, die man gerne fortgesetzt hätte. Und auch wenn man in Harburg Tschüss sagt, bedeutet das nicht, dass man sich nicht wiedersehen wird. Wohl nicht im Harburger Rathaus, aber in Harburger Verbundenheit.

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