Auf Einladung der Bezirksversammlung berichtete der Staatsrat in der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA), Michael Pollmann, über den aktuellen Sachstand zur Bädersituation in Harburg. Das betraf sowohl ein neues Kombibad in Neugraben-Fischbek, für das eine Kooperation über die Landesgrenze mit der Gemeinde Neu Wulmstorf angestrebt wird, als auch die Erweiterung des Bades MidSommerland an der Außenmühle um ein 25-m-Schwimmbecken.
Gerade im Hinblick auf das gemeinsame Kombibad in Süderelbe gab es in den vergangenen Monaten Irritationen, nachdem es der Gemeinde Neu Wulmstorf gelungen war, Bundes- und Landesmittel für die Sanierung des eigenen Hallenbades zu erhalten. Das veranlasste eine Vertreterin der Bäderland Hamburg GmbH in der Novembersitzung des Stadtentwicklungsausschusses zu der Behauptung, das Projekt sei nicht mehr realisierbar und die Machbarkeitsstudie, die einen Bedarf für ein neues, zeitgemäßes Kombibad ausgewiesen hatte, nicht mehr aktuell. In der Sitzung stellte allerdings der Vertreter der Gemeinde Neu Wulmstorf, der Fachamtsleiter Ortsentwicklung und Immobilienwirtschaft, Thomas Saunus, klar, dass die Sanierung des eigenen Hallenbades keine Abkehr der Gemeinde von dem gemeinsamen Badprojekt darstelle.
Staatsrat Pollmann erklärte hierzu, dass nun im 1. Quartal die Gespräche mit der Gemeinde mit dem Ziel eines gemeinsamen interkommunalen Bades weitergeführt werden. Parallel hierzu soll eine neue Ermittlung für die Bedarfe von Schulen, Sportvereinen und der Allgemeinheit durchgeführt werden.
Dazu der Vorsitzende der SPD-Bezirksfraktion Frank Richter: “Wir begrüßen es, dass es nun auch ein klares öffentliches Bekenntnis der BUKEA zu diesem Projekt gibt. Mit diesem gemeinsamen Badprojekt gibt es die Chance, die Metropolregion, die immer wieder beschworen wird, greifbar zu machen. Metropolregion heißt nicht nur wirtschaftliche Kooperation, sondern bietet eben auch grenzübergreifend die Möglichkeit zum Wohle von Bürger:innen auf beiden Seiten der Landesgrenze zusammenzuarbeiten. Dafür ist dieses Projekt doch ein sehr schönes Beispiel.”
Der stellvertretende Vorsitzende und Fachsprecher für Sport der SPD-Fraktion Holger Böhm ergänzt: “Glücklicherweise hatte Thomas Saunus an der Sitzung teilgenommen, so dass er aus erster Hand erklären konnte, dass Neu Wulmstorf weiterhin ein großes Interesse am gemeinsamen Kombibad hat. Der Bedarf für ein zeitgemäßes Kombibad als Ersatz für das fast 50 Jahre alte Hallenbad ist allein in Süderelbe aufgrund der durch die Neubaugebiete erheblich wachsenden Einwohnerzahl gegeben. Um so mehr gilt dies, wenn man die über 20.000 Einwohner der Gemeinde Neu Wulmstorf als weitere potenzielle Kund:innen hinzurechnet.”
Im Hinblick auf die Erweiterung des MidSommerlands an der Außenmühle gab es sogar die noch konkretere Ankündigung Pollmanns, dass die Erweiterung um ein bislang schmerzlich vermisstes 25-m-Sportbecken im Zuge der ohnehin anstehenden Sanierung des mittlerweile 26 Jahre alten Bades mitgeplant werden soll. Die Erfüllung dieser Forderung, die von der Bürgerinitiative “Yes, we swim” und der Bezirksversammlung mit der Übernahme des Bürgerbegehrens, bereits 2019 erhoben worden war, bedeutet einen dringend benötigten Zuwachs der Schwimmmöglichkeiten für Schulen, Vereine und die Allgemeinheit in Harburg. Eine Möglichkeit, die es bislang am Standort nicht gibt.
Richter: “Die Ankündigung ist eine gute Nachricht für den Schwimmsport in Harburg. Wichtig ist uns dabei vor allem, dass die Harburger Schulen dann in Harburg die Möglichkeit bekommen, das Schulschwimmen durchzuführen, das für viele Kinder immens wichtig ist, da es häufig die einzige Möglichkeit ist, Schwimmen zu lernen. Dadurch können zum Teil lange Fahrtzeiten nach Wilhelmsburg eingespart werden.”