“Die Welt ist nicht mehr dieselbe wie vor 24 Stunden.”
Unter anderem mit diesen Worten begründete der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Richter, weshalb seine Fraktion nach anfänglicher Skepsis nunmehr einer baurechtlichen Befreiung für den Betrieb einer Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Menschen in dem leerstehenden Flügel des DRK-Pflegeheims Eichenhöhe.
Richter:” Unser Augenmerk bei dieser Einrichtung lag immer auf der Sicherheit der im anderen Flügel des Pflegeheims wohnenden pflegebedürftigen Menschen, die zu der vulnerablen Gruppe im Rahmen der nach wie vor andauernden Pandemie gehören. Hier haben wir erwartet und erwarten es nach wie vor, dass ein hoher Maßstab an den Infektionsschutz gelegt wird. Mit einer ergänzenden Stellungnahme am Dienstag vor der Bezirksversammlung ist die Innenbehörde unseren Bedenken einen weiteren Schritt entgegengekommen, so dass unseres Erachtens der Infektionsschutz gewährleistet ist.”
Zudem hatte sich schon am Montagabend die weltpolitische Lage durch die Anerkennung der “Volksrepubliken” Donezk und Luhansk auf ukrainischem Territorium durch Russland dramatisch verändert. Ein Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine rückte in erwartbare Nähe, so dass man sich auch in Harburg darauf einrichten muss, dass es zu erheblichen Flüchtlingsbewegungen in Richtung Deutschland kommen könnte. Dazu benötigt man weitere Einrichtungen für geflüchtete Menschen.
Mittlerweile sind die schlimmsten Befürchtungen mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am Donnerstagmorgen eingetreten.
Die Entscheidung für diese Erstaufnahmeeinrichtung ist das Signal, dass Harburg in Hamburg solidarisch ist und Geflüchtete mit offenen Armen empfangen wird.