Durch die Corona-Zeit ist das Erlernen der Schwimmfähigkeit durch Kinder und Jugendliche in Hamburg wegen des Ausfalls des Schulschwimmens und des zeitweiligen Schließens der Schwimmbäder leider erheblich ins Hintertreffen geraten.
Eine Statistik der Uni Hamburg untermauert, dass sich die Situation durch die Corona-Jahre deutlich verschlechtert hat: Konnten vorher noch 60 Prozent bei ihrem Wechsel auf die weiterführenden Schulen schwimmen, sind es jetzt nur noch 40 Prozent der Hamburger Fünftklässler.
Außerdem zeigt sich, dass besonders in ärmeren Stadtteilen der Anteil an Nichtschwimmern hoch ist. Ob Kinder rechtzeitig die Schwimmfähigkeit erreichen, hängt also stark mit dem Einkommen der Eltern zusammen.
Zusätzlich berichtete das Hamburger Abendblatt am 3.1.2023, dass Bäderland die Preise zum Jahreswechsel erhöht hat. Gleichzeitig berichtet Bäderland von Personalproblemen und äußerte jüngst in der Presse, dass mehr Angebote nicht gewährleistet werden könnten.
Dieses Zusammenspiel von unterschiedlichen Faktoren macht deutlich, dass die Situation rund um die Schwimmfähigkeit der Kinder und Jugendlichen in Harburg gefährdet ist und es hier Handlungsbedarf und vielfältige Lösungsansätze bedarf.
Aus diesem Grund hat die SPD-Bezirksfraktion sich mit zwei weiteren Anträgen des Themas Schwimmqualifikation und Nachholung von Schwimmkursen zum Erwerb der Schwimmabzeichen erneut angenommen.
So soll die Bäderland GmbH über die aktuellen Personal- und Schwimmzeitkapazitäten sowie Konzepte zur Verbesserung der Situation berichten. Zugleich wird mit einem zweiten Antrag gefordert, zu prüfen, ob Sportvereine im Rahmen des Kinderferienprogramms im Bezirk neue Kapazitäten für den Schwimmunterricht bereitstellen könnten.
Der sportpolitische Sprecher der SPD-Bezirksfraktion Holger Böhm sagt:” In ihrer Antwort auf unseren Antrag “Schwimmlernoffensive im Bezirk Harburg” hatte die Bäderland GmbH mitgeteilt, dass im Jahr 2022 insgesamt 55 Seepferdchen-Kurse und 9 Kurse für das Schwimmabzeichen in Bronze/Silber in den beiden Bädern mit rund 620 Teilnehmenden im Bezirk stattfanden. Das war erfreulicherweise im Hinblick auf die Teilnehmendenzahlen eine deutliche Steigerung zu 2019, aber bei weitem nicht ausreichend, um den durch die Corona-Pandemie entstandenen Nachholbedarf aufzuholen. Wir sind besorgt, dass es jetzt aufgrund von Personalproblemen und gestiegenen Energiekosten erneut zu Einschränkungen kommt. Deshalb wollen wir auch feststellen, ob vielleicht Sportvereine im Rahmen des Kinderferienprogramms zusätzliche Angebote machen können. Immerhin hat Bäderland auch mitgeteilt, dass sie im Hallenbad Süderelbe immerhin 349 zusätzliche Bahnstunden für Vereine, DLRG und private Schwimmschulen zur Verfügung gestellt hat.”