Gewaltprävention an Harburger Schulen stärken

Gewaltprävention an Harburger Schulen stärken

Aus der polizeilichen Kriminalstatistik 2022 ergibt sich, dass die Anzahl der vorsätzlichen und gefährlichen Körperverletzungen nach Corona im Vergleich zum Vorjahr um 112% gestiegen ist.Selbst bei einem Abgleich mit dem letzten Vor-Corona-Jahr ergibt sich eine Steigerung um 37% bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen. Insgesamt 311 Fälle wurden in Hamburger Schulen 2022 ausweislich der Kriminalstatistik (2019: 227) gemeldet. Auffällig sind dabei vor allem Jungen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren.Der Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung umfasst dabei u.a. Körperverletzungen mit einer Waffe oder einem anderen gefährlichen Werkzeug sowie gemeinschaftliche Körperverletzungen mit mindestens einem anderen Beteiligten. Bei einer schweren Körperverletzung hat die Tat schwerwiegende und dauerhafte Folgen für das Opfer gehabt.Experten sind sich hinsichtlich der Ursachen hierfür nicht einig, vermuten aber, dass während der schwierigen Corona-Zeit mit Lockdowns und Schulschließungen soziale Kompetenzen verlernt wurden, die wiedergewonnen werden müssten. Die soziale Isolation in dieser Zeit könnte die mangelnde Fähigkeit, Aggressionen zu lenken und sich im Schulverbund sozial angemessen zu verhalten, beeinträchtigt haben.Die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) hat öffentlich erklärt, es seien 15 zusätzliche Schulpsycholog/-innen eingestellt worden und es gebe spezielle Lerngruppen. Außerdem hätten besonders Stadtteilschulen zusätzliche Budgets zur Verfügung gestellt erhalten, um dem Problem begegnen zu können.Mit ihrem in der Bezirksversammlung Harburg am 26.04.2023 beschlossenen Antrag will die SPD-Bezirksfraktion nun einen Bericht zur Situation in Harburg erhalten und verlangt zugleich, dass Schulen konzeptionell, finanziell und personell so ausgestattet werden, dass sie in der Lage sind, vorbeugend und in Reaktion auf Gewaltvorfälle effektiv zu handeln.
Die kommissarische Fachsprecherin für Bildung der SPD-Bezirksfraktion Marion Wolkenhauer: ”Die erhebliche Steigerung der Anzahl gefährlicher und schwerer Körperverletzungen an Schulen im Vergleich zu 2019 ist besorgniserregend. Bei diesen Fällen handelt es sich um schwerwiegende Straftaten, die für die Opfer gravierende Folgen haben. Wir wollen uns ein Bild von der Situation in Harburg machen und verlangen, dass die Schulen bei der Aufgabe, dieses Problem in den Griff zu bekommen, nicht allein gelassen werden, sondern die nötigen Mittel in die Hand bekommen, um vor allem präventiv tätig zu sein.”

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