Wer in Neugraben an der S-Bahn auf ein Taxi hofft, wurde bislang zumeist enttäuscht. Reservierte Taxi-Parkplätze stehen leer und auch eine Vorbestellung wird meist nicht erfolgreich sein. Zu weit ist den regionalen und hamburgweiten Taxi-Diensten die Anfahrt nach Neugraben. Das ärgert nicht nur viele Bahnreisende, die dann zusehen müssen, wie sie mit ihrem Gepäck nach Hause kommen. Auch der Neugrabener SPD-Bezirksabgeordnete Holger Böhm ist sauer: „Es kann doch nicht angehen, dass wir die Menschen in den ÖPNV bringen wollen und die S-Bahn-Taktung ausbauen, wenn dann die letzte Meile zur Schwachstelle wird. Daher brauchen wir eine gute Anbindung des Bahnhofs Neugraben an andere Angebote. Neben den Bussen brauchen wir auch Dienste wie hvv-hop-Shuttle und auch Taxis vor Ort. Doch bislang kommen Taxis nur aus Neu Wulmstorf auf Anruf nach Neugraben. Und die dürfen nicht an den Taxiständen stehen. Das muss sich ändern.“
Holger Böhm hat dies in einem Antrag an die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende gefordert und in einer frisch veröffentlichten Stellungnahme gibt diese ihm Recht.
So schribt die Behörde ‚Funk-Taxi Harburg bestätigte, dass eine regelmäßige Bereitstellung von Taxen sowie eine Bedienung bei dort bestellten Fahrten für den Bereich Neugraben in der Regel nicht erfolgt und auch nicht erfolgen kann. Gründe seien zu lange Anfahrtswege und teils auch Rückfahrtwege in den Kernbereich von Harburg sowie eine zu geringe Nachfrage für eine regelmäßige Taxenbereitstellung. Aus eigener Sachkenntnis ist zu bestätigen, dass eine vergleichbare Situation am S-Bahnhof Neuwiedenthal vorliegt. Bis zum 17. November hatten die Harburger Taxenvermittlung sowie die hamburgweit tätigen Taxenvermittlern die Möglichkeit, die Bedienung der o.g. Gebiete zuzusagen. Dies erfolgte nicht. Die BVM wird mit dem Landkreis Harburg und, wenn dieser zustimmt, mit angrenzenden Taxenunternehmen mit dem Ziel einer Versorgung Kontakt aufnehmen.‘
„Noch werden wir wohl warten müssen, doch der entscheidende Schritt ist getan. Wenn die Taxis aus dem Umland auch die hiesigen Standplätze nutzen dürfen, werden wir als Standort für sie auch attraktiver. Was wir für den Bahnhof Neugraben erreichen konnten, werden wir im nächsten Schritt für weitere Standorte in Süderelbe prüfen“, so Böhm.