Auch im Winter mit warmen Füßen in den Binnenhafen: SPD wünscht Heizung für die Rad- und Fußverkehrs-Brücke aus der Harburger Innenstadt in den Binnenhafen

Auch im Winter mit warmen Füßen in den Binnenhafen: SPD wünscht Heizung für die Rad- und Fußverkehrs-Brücke aus der Harburger Innenstadt in den Binnenhafen

Schon viel zu lange gibt es keine komfortable Verbindung, um zu Fuß oder mit dem Rad aus der Harburger Innenstadt in den Binnenhafen zu kommen. Der Tunnel zwischen Harburger Schloßstraße und Neue Straße, Ecke Lämmertwiete ist schmal und nicht unbedingt geeignet, immer mehr Fußgänger:innen und Radfahrende konfliktfrei im Begegnungsverkehr passieren zu lassen. Deshalb wird schon lange nach einer Lösung gesucht und mit einer kombinierten Fuß- und Radverkehrsbrücke vom Schloßmühlendamm zur Harburger Schloßstraße ist auch eine bevorzugte Lösung ausgemacht worden.
Das brachte die AG Verkehr21 des lokalen Nachhaltigkeitsnetzwerkes auf eine Idee, die von der SPD-Fraktion Harburg aufgegriffen wurde: Warum nicht die Brücke durch eine integrierte Heizung frostfrei halten?
Dazu der SPD-Verkehrsexperte Frank Wiesner: „Auch wenn man vielleicht im ersten Moment stutzt und denkt, ‚was soll das denn?‘ – es ist eine richtig gute Idee. Und gute Ideen sollte man auch auf ihre Umsetzbarkeit prüfen. Die Brücke muss so oder so schnee- und eisfrei gehalten werden. Das kann mit dem klassischen Winterdienst erfolgen, doch das ist personalintensiv und auch nicht 24 Stunden am Tag zu gewährleisten, oder aber die Brücke taut sich selbst auf. Dann ist sie auch im Winter rund um die Uhr nutzbar und macht das Fahrrad zum Ganzjahres-Fortbewegungsmittel für mehr Menschen. Auch die die Fußgängerinnen und Fußgänger werden es zu schätzen wissen, die Rampen ohne Eisglätte nutzen zu können.“
Beheizte Fahrradbrücken gibt es schon an anderen Orten in Deutschland und sie funktionieren auch. Teils mit Strom, wie in Tübingen, teils mit der Wärme des Grundwassers über einen Wärmetauscher, wie in Berkenthin. Aber auch Kritik wird geäußert. So hat der Bund der Steuerzahler die Stadt Traunstein kritisiert. Der Lobbyverband bemängelte, dass dies im Jahr 2021 Stromkosten in Höhe von 23 000 Euro verursachte.
Das ist auch Frank Wiesner bekannt. „Einerseits entstehen eindeutig Kosten durch den Einbau und den Betrieb der Heizung, doch es liegen neben dem Vorteil der ganzjährigen Nutzbarkeit auch andere kostenminderne Faktoren auf dem Tisch: Einsparung von Streu- und Räumdienst ist nur ein Faktor. Durch den Verzicht auf aggressive Salzstreuung und Verminderung der extremen Temperaturschwankungen, kann die Lebensdauer der Brücke erheblich gesteigert werden. Bei einem Wärmetauscherprinzip in Kombination mit Photovoltaik könnte im Sommer sogar eine kostenfreie Kühlung der Brücke erfolgen. In Traunstein rechnet man mit einer Verlängerung um mindestens ein Drittel. Das sind vorsichtig gerechnet 35 Jahre. In Tübingen sogar mit 50 %, also rund 50 Jahren. Das muss in Bau- und Unterhaltskosten einbezogen werden aber auch in die Ökobilanz über die gesamte Nutzungsdauer“, so Wiesner.

 

Karte hergestellt aus OpenStreetMap-Daten | Lizenz: Open Database License (ODbL)

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